Wir haben ja einen Haufen Bilder zu Hause. Noch haben sie nicht alle ihren Platz an den neuen, weißen Wänden gefunden, aber es wird. Diese Bilder sind – ja, wir sind jung, und brauchen das Geld – zumeist Kunstdrucke. Überwiegend sogar Filmposter und -szenen. Also das übliche Studenten- und Endzwanzigersyndrom.

Ich finde ja nach wie vor die Geschichte vom Ehepaar Leopold beeindruckend, das sich sprichwörtlich den letzten Groschen vom Mund absparte, um eine eigene Kunstsammlung aufzubauen. So viel Enthusiasmus und eisernen Sparwillen bringe weder ich noch H. auf und so werden wir auch nach Ablauf der Endzwanziger großteils auf Repro setzen.

Aber das muss nicht immer so sein. Vielleicht ziert ja doch mal ein Attersee unsere Esszimmerwand. Und wenn’s nur für ein paar Monate ist … Die Wiener Artothek macht’s möglich.

Seit mehr als 30 Jahren versteht sich die Artothek als Schnittstelle zwischen “…der Wiener Bevölkerung, zeitgenössischen Wiener KünstlerInnen sowie SammlerInnen.” Und möchte damit Kunst in die Wohn- und Kinderzimmer der Stadt tragen. Und damit auch in die Köpfe.

Bei mir hat das bereits gefruchtet: Seit ein paar Wochen hängen in unserem Esszimmer drei Exponate aus der Artothek. Und jedes Mal wenn ich an einem Bild vorbei gehe oder beim Frühstück mal den Blick von der Müslischale abschweifen lasse, freue ich mich daran. An der Stimmung, an den Farben und an der Geschichte, die ich in meinem Kopf dazu spinne.

Die Artothek ist übrigens keine Erfindung der Bundeshauptstadt. Auch das Bundesland Oberösterreich stellt in der Linzer Artothek Bilder aus seiner Kunstsammlung für Privatpersonen zur Verfügung. Der Neue Berliner Kunstverein bietet ebenfalls in seiner Artothek seit 1969 Kunst fürs Volk.

alle Originale (c) MUSA Artothek (Stadt Wien – Magistratsabteilung 7 – Kultur)

Links:

MUSA (Wien)  
Kunstsammlung des Landes Oberösterreich (Linz)
  
Neuer Berliner Kunstverein (Berlin)

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *