Liebe Sophia,

als wir gestern deinen Geburtstag ein bisschen vorgefeiert haben, da lag auch eine Karte zwischen den bunten Geschenken. Natürlich weiß ich, dass du die Karte noch nicht lesen kannst. Und auch wenn die Bären vorne drauf Glitzerhalstücher tragen und einen tollen lila Luftballon in der Luft schwenken; so hat das Stück Papier nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die du ungeteilt deinen “Snarties” auf dem Geburtstagskuchen gewidmet hast.

Das macht alles nichts. Die Karte wird in ein paar Jahren auch noch da sein. Wenn ich es geschafft habe, meine Ablage einzusortieren und deine Geburtstags- und Taufkarten, deine Fotos und ersten Zeichnungen in einer großen Schachtel versammelt habe. Wenn du die Buchstaben auf deiner Müslipackung selbst entziffern kannst. Wenn du mir über den Kopf gewachsen bist. Dann wirst du die Karte vielleicht wieder finden und sie lesen. Und vielleicht denkst du dann an uns und freust dich ein wenig.

“Wir sind glücklich, weil du da bist.” Dieser Satz sagt eigentlich alles, was es zu sagen gibt. Wir – das sind Papa, Mama, deine große Schwester und auch der Kater, den du morgens schon am Krawattl packst und zur Schmusestunde “einlädst”. Wir sind glücklich, dass du dir ausgerechnet diese Familie für deine Zeit hier ausgesucht hast. Glücklich, weil du damals – nach einer Achterbahn der Gefühle – wieder Hoffnung und Mut in dieses Haus gebracht hast.

Wir lieben dich für deine ehrliche Art. Für deinen Freigeist. Für deine bedingungslose Liebe. Für dein Mitgefühl. Für deinen Schalk. Für dein Schauspieltalent.

Auch wenn du morgens um 5:45 Uhr aufstehst, aus dem Bett rennst und mit 100% Energie rufst: “Mama, aufstehen, Flaschi! Yoga machen!”
Wenn du auf Papas Handy schon um 6 Uhr Früh quietschbunte (und laute) Play Doh-Videos schaust.
Wenn du deiner Schwester zum vierten Mal Sand über den Kopf schüttest und sie noch immer die Gutmütige ist.
Wenn du mit Begeisterung Oliven isst und Marinade schlürfst.
Wenn du alle Smarties vom Kuchen runterstibitzt – und mit deiner Schwester teilst.
Wenn du “Lass mich!” und “Selber machen!” rufst.
Wenn du dich Abends im Bett 10 Minuten lang hin- und herwälzelst, mir noch einmal kurz die Hand gibst und dann – wissend dass immer jemand da ist – dich zur Seite drehst und einschläfst.

Und auch wenn es nicht logisch erscheint: Wie schön, dass du geboren bist.
Wir hätten dich sonst wirklich sehr vermisst.

 

Eins?

Nö, zwei!

Happy birthday, Sophia!

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