Vorgestern noch habe ich davon geschrieben, wie wichtig es ist, einen Buddy an seiner Seite zu haben, um an seinen Zielen zu arbeiten und diese schließlich auch zu erreichen.
Das ist schon mal richtig und gut. Doch genauso wichtig wie diese Motivatoren oder Mentoren sind Menschen, die einem auf dem Weg dorthin auch Arbeit abnehmen. Vor allem solche Tätigkeiten, die uns von unseren großen Ideen abhalten.
Ob Ein-Frau-Start-Up, Teamleiter in einem großen Konzern oder Nebenerwerbs-Hausmann: Sobald wir eine höhere Position in einem Unternehmen einnehmen (und dazu zähle ich hier auch den Familienverband), wird von uns mehr Hirn- und Herz-Arbeit verlangt. Entweder stellen wir diese Anforderungen an uns selbst oder ein Chef tut es (d.h. die Kinder).
Tatsache ist: Irgendwann reichen die Stunden und Tage nicht mehr aus, um alles selbst zu machen. Und dann ist es Zeit für Outsourcing.
Das klingt nach Personalabbau und rauhen Arbeitsbedinungen. Aber ich spreche ja nicht bloß davon, einem virtuellen Assistenten jeden Freitag Vormittag Einkaufslisten zu diktieren (obwohl, Siri kann das bestimmt schon, oder?). Es geht vielmehr darum, zu erkennen, was die eigenen Stärken sind, welche Aufgaben das eigene Potential am besten fordern und fördern, und welche (auch wichtigen) Dinge ich dafür abgeben kann.
Aus meiner Sicht als Fotografin ist das erstmals gar nicht so einfach: Mein EPU-Baby (Ein-Personen-Unternehmen) ist gerade mal zarte eineinhalb Jahre alt, läuft sicher auf zwei Beinen durch die Gegend, aber braucht mich doch noch jeden Tag. Das Füttern und Pflegen kann ja nicht jedem überlassen werden. Und doch wird der Tag kommen, wo es andere Menschen als Bezugsperson braucht. Menschen, denen ich vertrauen kann, dass sie die Dinge so machen werden, wie es für mein Baby am besten ist. Dinge wie Marketing, Post-Processing und CRM. Was man halt so braucht als Baby 😉
Als Mutter und Nebenerwerbs-Hausfrau geht es mir ähnlich, aber hier fällt es mir manchmal sogar leichter, dem Perfektionismus und dem Drang zum Alles-selber-machen nachzugeben:
- Der Hausputz wird höchstens im Zwei-Wochen-Takt von helfenden Händen erledigt. Und wenn dazwischen die Lurchballen durch die Wohnung wehen, schauen wir dezent darüber hinweg (oder lassen den Kater damit spielen).
- Die Kinder profitieren von Übernachtungen beim Babysitter-Service der Unternehmung Oma&Opa (in Form von Gummibärchen und langen, edukativen Filmabenden 🙂 ), während Mama und Papa ihre ebenso wichtige Zeit zu zweit genießen.
- Das Entwickeln von kreativen Kuchenrezepten überlassen wir den zahlreichen Profis, wie etwa den Merrymaker Sisters (für alle Freunde der glutenfreien/veganen Küche), meiner Cousine Manu bei something sweet * something fabulous oder Kathi vom Zuckersüßen Kuss. Wir konzentrieren uns im Gegensatz dazu auf unsere Stärken, nämlich den Verzehr ebendieser Leckereien 🙂
Und so erweist sich wieder mal als zutreffend: Du musst nicht alles können und auch nicht zu jeder Zeit. Du musst nur wissen, wo du die Könner findest.
Danke für dieses erfrischend ehrliche Erfolgsgeheimnis! Ich glaube, die Kunst besteht darin, das sich-helfen-Lassen zuzulassen. Aber das ist wohl ein lebenslanger Lernprozess. Ich bin ein Fan deiner Aufbruchstimmung – großartig, Eva, weiter so!
Danke, Martina! Freut mich, wenn der ein oder andere Denk- und Mach-Anstoß dabei ist 🙂 Wir sehen uns in Bälde!