Es war also Zeit für einen Mädelsurlaub! Während mein Mann “im hohen Norden” zwischen Schneesturm und Eisbärenspuren mit seiner Männertruppe unterwegs war, haben wir ein bisschen näher Urlaub und Erholung gesucht. Und schließlich auch gefunden!

Vergangenes Wochenende habe ich also die Töchter (und die Oma als Verstärkung) ins Auto gepackt und ab ging es gen Westen an den Traunsee. Der Anlass war zwar ein beruflicher, aber das war umso mehr Grund, zusätzlich ein feines Freizeitprogramm einzurechnen.

Bis zum Tag der Abreise hatte ich mich weder mit Verkehrslage, örtlichen Sehenswürdigkeiten oder Wettervorhersagen beschäftigt. Eine richtige Fahrt ins Blaue also. Umso überraschter war ich dann, als das Navi mich zwei Stunden nach der Wiener Stadtgrenze schon von der Autobahn Richtung Traunsee lockte. Mama, wir sind schon da? Ja!

Wir waren also tatsächlich noch vor Abendverkehr und Sonnenuntergang im idyllischen Altmünster angekommen, wo wir uns in einem sehr gemütlichen Familien-Reiterhof einquartiert hatten. Die Kids begutachteten gleich mal das Apartment, staunten über drei Bäder und konnten sich erst gar nicht entscheiden, wer wo in welcher Nacht in welchem großen Bett schlafen darf.

Am nächsten Morgen weckte uns die Jüngste natürlich pünktlich VOR Sonnenaufgang. Bestimmt hat sie vorm Bettgehen die Lage draußen vorm Fenster gecheckt und berechnet, dass die Sonne exakt auf der anderen Seite des Sees hinter dem 1.691 Meter hohen Traunstein aufgeht. Und das darf sich weder eine Eineinhalbjährige entgehen lassen noch ihre verschlafene Reisegesellschaft.

Das Leben ist ein Ponyhof

Nachdem die Kids sämtliche Malbücher und Wachstischtücher eingefärbt hatten und auch alle Kinderkanäle am Küchenfernseher durchgezappt waren, wagten sie sich endlich raus auf den Hof (Stadtkinder!). Cecilia zog mit ihrem neuen besten Freund, einem schwarzen Pony namens Beauty, um die Häuser.

 

Gmunden und die lieben Schwäne

Ein Ausflug an die Seepromenade und in die Keramikstadt Gmunden durfte natürlich auch nicht fehlen. Das Schwänefüttern ließen wir allerdings aus. Mag wohl an mir und meiner über 30 Jahre alten Schwan-Phobie liegen. Die ist nämlich genau just an diesem Ort entstanden, als mir ein hungriger Schwan nicht nur die Semmelwürferl sondern gleich den Finger von der Hand schnappen wollte. Viel habe ich mir nicht von damals gemerkt, aber das schon.

 

Vorsaison hat Gold im Mund

Um diese Jahreszeit tummeln sich kaum Touristen in Gmunden und am Traunsee (außer ein paar verlorene Fotografen, die ihre Tagung suchen). Morgens sieht man nur die Einheimischen gemütlich in die Arbeit radeln, ein paar Mamas am Spielplatz, die Fischer am Seeufer. Die Wohnwagen am Campingplatz sind noch versperrt, der Segelclub verwaist, die Strandbars eingewintert. Aber wenn die ersten kräftigen Sonnenstrahlen den Gehweg wärmen, drehen sich auch die Knospen an den Bäumen zum Licht. Der Duft von Steckerlfisch liegt in der Luft. Und eigentlich kann es nur mehr ein paar Wochen dauern, bis das Sommerbad seine Pforten öffnet.

Wir kommen also bestimmt wieder in voller Besetzung – zum Wandern, Radfahren, Genießen. Ob der Traunsee im Sommer dann warm genug zum Schwimmen ist – das ist natürlich eine andere Geschichte 🙂

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *