Gestern war er also endlich da: Der große Tag. Das Ende der Karenzzeit und der Neustart in meinem zweiten Herz- und Brotberuf. Natürlich habe ich die letzten Wochen noch einmal intensiv ausgekostet, lange geschlafen (haha, not), im Kaffeehaus Leute beobachtet, Spaziergänge und Sport gemacht wenn die Sonne scheint (Luxus), fotografiert und gelesen was das Zeug hält und auch mal die Wohnung geputzt, wenn keine vier Kinderhände alles gleichzeitig wieder durcheinander bringen (auch das könnte man Luxus nennen).

Mir ist also durchaus bewusst, dass es ein großes Privileg ist, die Zeit zwischen Babydienst und Rückkehr in den Job auch ein wenig für sich selbst zu nutzen.

Umso mehr schätze ich es auch, wieder voll im Geschehen zu sein: Erwachsene Menschen im Büro, konzentriertes Arbeiten ohne Unterbrechung, Kaffee, der in der Tasse bleibt (und nicht den Küchentisch überschwemmt), das Gefühl, wieder ein Teil der denkenden und produktiven Gesellschaft zu sein.

Meine Kollegen im Büro waren also ganz schön amüsiert, als ich gestern mit mehr als 110% Motivation bei der Tür hereingeschneit kam. Voll bepackt mit guter Laune und einem unbefleckten Hirnkastl, das nach Inhalt lechzt. Nachdem ich dann mein übervolles Postfach um 3.476 ungelesene E-Mails (kein Schmäh) erleichtert hatte, war auch endlich mein Rechner bereit für den Start. Dann gleich in ein Meeting, Update zu den aktuellen Kundenprojekten, einlesen, Termine ausmachen. Bis zum Mittag fühlte es sich schon an, als wäre zwischen meinem letzten Tag vor der Babypause und heute bloß eine Woche vergangen.

Und als ich dann das erste Mal auf die Uhr schaute, war es schon fast Zeit zum Abflug Richtung Kindergarten. Was? Wie war das möglich? Ich hab’ doch grad erst meine Tasche abgestellt …

Später im Kindergarten würde es mir schwer fallen, mich auf die Abenteuer-Erzählungen der Vierjährigen zu konzentrieren. Das Anziehen dauert doppelt so lang wie am Vortag. Und beim Rausgehen renne ich wie benebelt an einer befreundeten Mama vorbei. Festplatte voll  🙂

Klar, die nächste Woche wird schon anders aussehen. Mit jedem Tag kommt mehr Alltag und Routine zurück. Beim täglichen Kindergarten-Büro-Marathon, bei der nächsten Präsentation, beim Abschalten nach Büroschluss. Aber an diesem ersten Tag war ich das erste Mal seit langem wieder so richtig müde.

Was heißt das für den kommenden Montag? Am besten mal mit Kaffee starten und dann auf ins Getümmel.

One thought on “Alles neu macht der März”

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