Die meisten Menschen mit denen ich zusammenarbeite kenne ich entweder persönlich oder durch gemeinsame Freunde, Verwandte und Bekannte. Ich mag das. Schließlich ist mein Job als Portrait- und Hochzeitsfotografin etwas sehr persönliches. Und ich finde es schön, wenn ich mit meinen Kunden schon vor unserem Fototermin eine Beziehung aufbauen kann.
Wenn dann der Tag einer Hochzeit oder eines Familienfotoshootings naht, dann kann es schon passieren, dass ich so aufgeregt wie die Braut oder die Jungmama vor der Linse bin. Zumindest bevor es wirklich losgeht. Denn sobald ich meine Kamera in die Hand nehme und durch den Sucher schaue, bin ich in meiner eigenen Welt. Und werde ganz ruhig. Ich nehme alles um mich herum wahr, aber wie in einem Raum wo vor meinen Augen Farben, Linien und Muster miteinander Ballett tanzen.
Fotografieren ist für mich wie Therapie: In meinem zweiten Beruf bin ich ja (unter anderem) Schreibende. Aber mit der Schrift geht es mir manchmal einfach zu langsam. Weder der Stift in meiner Hand, noch meine Finger auf der Tastatur sind schnell genug, um mit den Gedanken mitzuhalten. Mit einem Bild fällt es mir leichter. Ich kann im Bruchteil einer Sekunde eine Momentaufnahme machen, eine Situation, ein Ereignis aus meiner Perspektive erzählen. Und zu meiner Sichtweise kommt dann auch noch die Interpration des Betrachters. Wie viele Möglichkeiten, wie viele Schicksale und Wendungen wohl in einem Motiv liegen!
Und das macht für mich das Schöne an meinem Beruf aus: Natürlich könnte ein anderer Fotograf – ob Hobby oder Beruf – die gleiche Hochzeit fotografieren. Aber auch er wird sie nur so sehen, wie er sie sieht. Meine Fotografie ist also unweigerlich mit meiner Person verbunden und diese, meine Person, ist auch der Grund warum sich Kunden schließlich dafür entscheiden, mit mir zusammenzuarbeiten. Diese Wertschätzung meiner Arbeit und schließlich meiner Person – mit all meinen Macken, Ecken und Kanten – ist das, was mich immer wieder aufs Neue motiviert.
Wohin wird also meine Reise als Fotografin gehen? Ich habe einen Plan! Aber davon möchte ich noch nicht zu viel verraten 🙂
Nur so viel: Wenn Evamaria Kulovits draufsteht, dann wird immer 110% Eva drinstecken.
Ein wunderbarer Schnappschuss von meinem Mann, der sein Bestes gegeben hat, um mich bei einer Hochzeit gut aufs Bild zu bekommen. Ich habe versucht zu lächeln, was etwas verkrampft ausfällt, da ich wohl gerade mit faltiger Stirn über die Sonnenflecken in der Baumkronendecke geflucht habe :p Yup, that’s the grumpy me!