“Ah, bella Venezia!” tönt es oft noch immer im Autoradio, wenn wieder mal die Reisemaus in Italien läuft. Und das, obwohl wir schon seit einiger Zeit wieder aus dem Sommerurlaub zurück sind. Aber mit Kindern ist das eben so: Da laufen Weihnachtslieder im Sommer, der Titelsong vom letzten Disneyfilm in der Dauerschleife oder eben italienische Urlaubshits auch im grau verhangenen Oktober.
Auf unserer sommerlichen Rundreise durch Italien ging es nach einem Kurzaufenthalt in Triest schnurstracks weiter nach Venedig, die Stadt auf dem Wasser. Die Kinder waren durch die Reisemaus bereits bestens informiert über vaporettos, die Seufzerbrücke und die Löwen, die überall von den Häusern brüllen. Aber auf die Menschenmassen, die sich durch die Gässchen und über kleine Brücken schieben würden, waren wir alle nicht wirklich vorbereitet.
So stand schnell fest: Ein Tag in Venedig zu viert ist ausreichend. Einmal Gelato bitte, eine große Portion Gnocchi, Bücher stöbern, prachtvolle pallazi bestaunen, eine Rundfahrt mit der Wasser-U-Bahn und dann wieder ab in unser Domizil außerhalb der Stadt. Wir kommen gerne wieder – dann aber nur für Erwachsene und mit ausreichend Zeit und Muße für eine Flasche Rotwein beim Dinner 🙂
Irgendwie haben wir es dann doch geschafft, die ein oder andere ruhige Ecke zu finden. Und auch den Kindern hat es gefallen: Eine Stadt ganz ohne Autos, mit bunten Häusern, Katzen die in Buchhandlungen wohnen und lustigen Gondeln überall. Als es dann am Markusplatz schließlich noch einmal laut, voll und für unsere kleine Tochter einfach zu viel wurde, hat sie in der Menge einen Hund entdeckt, der treuherzig zwischen padrona und padrone ausharrte. Sophia durfte ihn dann ausgiebig streicheln. Und ich glaube, die beiden haben dort mitten in dem Getummel ihr Zen wiedergefunden.