In meiner (nicht vorhandenen) Ordnungsmappe befinden sich zig unbearbeitete Fotos und Themen aus den letzten beiden Monaten. Die Akkribische in mir möchte mit den Bildern von unserem Londontrip im Juli beginnen. Doch wenn ich die durchsehe, so fehlt ihnen die Farbe und die Sonne, die ich jetzt so so sehr vermisse. Die Wehmütige in mir springt also lieber gleich einen Monat weiter nach Italien. Dort haben wir zwar auch keine wirklichen Badeurlaubsbedingungen gefunden. Aber dafür umso mehr farbenfrohes Essen, köstliche Weine und vor allem gute, entspannte Laune mit den Kids. Und das war die lange lange Autofahrt auch wert!
In das ganze Foto-Kuddlmuddl kommt jetzt noch mehr Arbeit, was die Bearbeitungs-Warteschleife für diverse Urlaubsfotos nicht unbedingt verkürzt. Aber schließlich liegen ein paar dunkle und kalte Monate vor uns (oder auch nicht, lieber Klimawandel?). Und da soll’s ja auch für mich noch was zu tun und für meine lieben Leser und Zuseherinnen zu staunen geben. Eben.
Worauf ich aber eigentlich wirklich hinaus wollte heute, ist folgendes: Auch wenn ich “den Sommer” heuer nirgendwo wirklich gefunden habe, so habe ich ihn tief in mir drin entdeckt. Der Sommer ist überall dort und dann, wenn ich das Heft aus der Hand geben kann, die Füße von mir strecke, den Kindern unbekümmert beim Steine sammeln zu sehen kann, mit ihnen um die Wette laufe, jeden Tag ein Eis esse, einfach weil ich Lust drauf hab, Wein und Essen mit meinen Liebsten Abends draußen genieße und meiner Seele Zeit gebe, dort anzukommen, wo meine Beine mich zuvor zu schnell hingetragen haben.
In diesem Sinne stecke ich noch eine dicke Portion Sommer in meine Jackentaschen, damit ich auch noch davon zehren kann, wenn früher oder später der eisige Wind wieder um die Häuserecke pfeift.
San Gimignano, 2014